Protest gegen das Ausbluten der ambulanten Versorgung

Der Berufsverband der Angiologinnen und Angiologen Deutschlands  unterstützt die Aktionen unter dem Motto „Praxis in Not“. Lassen Sie am 02. Oktober Ihre Praxen für die gesetzlichen Kassen geschlossen.

Denn diese sind in offenbar abgestimmter Politik mit dem Ministerium von Herrn Lauterbach weiter bemüht, den Praxen den überfälligen Inflationsausgleich zu verweigern und die dysfunktionalen TI-Anwendungen weiter mit angedrohten Sanktionen durchzudrücken (für alle, die nicht daran teilnehmen). Mit Störungen im Vertrauensverhältnis zwischen ÄrztInnen und PatientInnen.

Insbesondere das elektronische Rezept bedeute für die Praxen mehr Arbeit, keinesfalls aber die durch Digitalisierung immer wieder in Aussicht gestellten Entlastungen. Vertragsärzte sind nicht länger bereit, 20% ihrer Leistungen ohne Honorar zu erbringen – aufgrund der Budgetierung, Abstaffelungen und Punktwertverfalls, oder weil hochwertige Leistungen in Pauschalen versenkt werden! Wir schauen bei dieser katastrophalen Gesundheitspolitik nicht tatenlos zu.

Das Ergebnis der jüngsten Honorarvereinbarungen zwischen KBV und Kassen mit einer gänzlich unzureichenden Erhöhung der Arztleistung um 4,66 Prozent – weit weg von einem Inflationsausgleich – hat erneut gezeigt, dass das KV-System keine Interessenvertretung der Ärztinnen und Ärzte ist. Als Reaktion auf den 7-Punkte-Forderungskatalog der KBV hat Herr Lauterbach erklärt, dass er sich an das Schreiben kaum erinnern könne.

Praxisschließungen zum bundesweiten ärztlichen Protesttag am 02.10.2023 und klare Protestbriefe an die Politik– machen Sie/macht Ihr bitte alle mit, um ein deutliches Zeichen zu setzen gegen die aktuelle praxis- und patientInnengefährdende Gesundheitspolitik!

Mehr Informationen dazu gibt es hier:www.praxisinnot.de/

Im Zuge der bundesweiten Proteste gegen die Gesundheitspolitik der Ampelkoalition organisiert die KV Hamburg eine Online-Fortbildungsveranstaltung. am 2. Oktober – Protesanzeige_YT

 

Musterbrief an das Bundesgesundheitsministerium:

Es ist fünf vor zwölf – die Praxen in Deutschland arbeiten längst über dem Limit.

Deshalb fordere ich die Politik auf: Halten Sie Ihre Versprechen und handeln Sie endlich! Machen Sie Politik für eine präventionsorientierte, wohnortnahe, flächendeckende PatientInnenversorgung! Verhindern Sie das Ausbluten der ambulanten Versorgung. Unter den gegebenen Rahmenbedingungen droht der Zusammenbruch der ambulanten Versorgung. Wenn sich nicht bald etwas ändert, geht in den Praxen das Licht aus.

Budgets auf der einen und Rund-um-die-Uhr-Leistungsversprechen auf der anderen Seite passen einfach nicht zusammen.

Ich fordere Sie daher auf

  • für eine eine tragfähige Finanzierung der Versorgung unter Berücksichtigung von Inflation und Kostensteigerung zu sorgen
  • die Budgetierung und Bürokratie zu beenden, 
  • konkrete Maßnahmen gegen den Praxisnachfolger- und Fachkräftemangel in die Wege zu leiten, 
  • Regresse und Sanktionen wegfallen zu lassen
  • eine Digitalisierung, die den Arbeitsalltag in den Praxen erleichtert, umzusetzen
  • die Arbeitsbelastung zu reduzieren.

Es geht darum, die hohe Qualität der medizinischen Versorgung für alle Patienten zu erhalten.

Wenn die Praxen erst einmal kaputtgespart sind, ist es zu spät. Der Schaden, der in den nächsten Monaten entsteht, kann nur schwer wieder rückgängig gemacht werden.

Dafür müssen Politik und Kassen endlich die Praxen stärken statt weiter schwächen.



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