Wie bereits berichtet, gibt es die Aktion der Fachärzte für die Darstellung der speziellen Hygienekosten im ambulanten Bereich. Diese wurde ausgeweitet und zu einem Modell für eine Darstellung der Kosten der speziellen Hygiene sowohl im AOP-Bereich als auch im Bereich der interventionellen Untersuchungen aufgesetzt.

Die Berechnung für verschiedene Fachgruppen erfolgt durch die Firma Prime Networks, die auch den EBM erstmalig sowie aktuell die GOAE-NEU berechnet.

Die Kostenstellenkalkulationen der Praxisbetriebsmodelle sind hierbei auch als Baukastensystem zu sehen, die genauso im Bereich der AOP-Leistungen für die Kalkulationen dienen können. Für die interventionellen Leistungen wird wohl erstmal eine Übergangslösung geschaffen, dann ist hier aber auch die Übernahme der Berechnung geplant.

Das fast Beste an diesem Modell ist, unserer Meinung nach, die Einbeziehung der Kosten der Destatis Erhebung 2019. Diese fallen viel höher aus als die Daten von 2015, die wir als zu niedrig kritisiert haben, die aber für den EBM benutzt wurden. Bei allen Fachgruppen sind die Ausgaben stark gestiegen, der destatis hatte bei der Fachgruppe der Dialyseärzte eine Kostensteigerung von 100% 2015-2019! Auch für alle anderen Fachgruppen sind diese Erhöhungen zu sehen.

Für die Gastroenterologen ergab sich z.B. durch das Modell eine bessere Vergütung von fast 28 Euro pro Fall. Für uns kann dies auch zu einer Anhebung einzelner Positionen im EBM 2020 führen, der auf den Zahlen des Destatis 2015 beruht und beispielsweise mit Personalkosten von 55148,- Euro pro Jahr und Mietkosten17.070,- Euro pro Jahr ausgeht.

Der Phlebologische Komplex sowie die Sklerosierung von Varizen würde in diesem Zug mit berechnet, so daß hier auch Zugewinne möglich wären. Sollte eine Neuberechnung einen Mehrgewinn von z.B. nur 1,- Euro/Fall erbringen wären dies bei 1000 Patienten im Quartal 1000,- und pro Jahr 4000,- Euro pro Praxis.

Die KBV hat uns gegenüber nachhaltiges Interesse an dem Modell bekundet.  Die Facharztgruppe „Hygienekosten“ plant, der KBV eine erarbeitete Lösung für beide Bereiche im Januar 2022 zu präsentieren/zu übergeben.

Bezüglich der Finanzierung der Detail-Berechnungen für die einzelnen Praxisbetriebsmodelle (inkl. Implementierung der neuen Daten von Destatis 2019) verzichtet Herr Dr. Popp dankenswerterweise auf die bislang angedachte Mengenstaffelung. Der „Mengenrabatt“ für die Teilnahme von mehr als 10 Verbänden ist jetzt bereits gültig, die Kosten liegen damit bei netto 20.000 €.

Eine Finanzierung der Kosten von 20.000 Euro wäre dabei zu vertreten, wenn entsprechend viele Kollegen sich daran beteiligen. Wir halten daher eine Kostenbeteiligung unseres Verbandes für sinnvoll. Sollte sich die KBV an den Projektkosten beteiligen, fließt die Gesamtsumme anteilig an die involvierten Verbände im Sinne von Rückvergütungen.

Da wir diese Summe derzeit nicht parat haben, suchen wir nach Zuzahlungen von Mitgliedern oder solchen, die es werden wollen, die aus ihrem Praxisbetriebsmodell heraus ein Interesse an einer aktiven Mitentwicklung der Vergütungsmodelle Ihrer Leistungen künftig haben!

Wir bitten Euch daher Euch mit operativen und interventionellen Praxen abzusprechen und Euch bei uns zu melden, damit wir:

1) die Summen erreichen können und

2) auch mit einer Gruppe gemeinsam mit Dr. Popp dann auch speziell unsere Zahlen durchgehen zu können!

Liebe Grüße, Alexandra Turowski und Matthias Erbe